Dokumentation...Galerie Glockengasse 4711

Einzelausstellung "DAGMAR REYMER  Malerei", Köln 12. Januar bis 3. Februar 1990

Die Einladungskarte

Die Location

Die Galerie Glockengasse 4711 in Köln war ein bedeutender Ausstellungsort in und für die Kölner Kunstszene. Hier musste man ausgestellt haben.

Dabei war die "Galerie" der Galerie(gang) im oberen Bereich des Verkaufsraumes des 4711-Geschäftes in der Glockengasse nahe der Kölner Oper.

Anzeigen und Plakat

Anzeige in "Kölner Woche", 15.-21. Januar 1990 sowie Plakat (hier an der Tür zur Glockengasse 4711)

Die Bilder

26 Bilder aus den Jahren 1986,1987 und 1989 waren ausgestellt: hauptsächlich Aquarell-Monotypien und Wasserfarben-Handdrucke, aber auch einige Öl-Arbeiten auf Zeichenpapier.

 

Impressionen von der Vernisage

Dietmar Schneider begrüßt in der Glockengasse 4711 die zahlreichen Gäste und führt in das Werk von Dagmar Reymer ein.

Ein Wort zu Dietmar Schneider

Organisator der Ausstellung war Dietmar Schneider. Der Mann hat sehr viel für die Kunst getan und ist es wirklich wert, dass man über ihn etwas mehr erfährt.

Der 1939 in Breslau geborene Dietmar Schneider kam 1945 mit seinen Eltern nach Köln. Von Beruf war er eigentlich Versicherungskaufmann, aber Anfang der 60er Jahre engagierte er sich für junge Künstler, weil es ihn drängte, "Randgruppen der Gesellschaft" zu helfen.

Zunächst organisierte er Ausstellungen in Fabrikhallen, bis er 1969 die zündende Idee hatte, wie sich "Demokratisierung" von Kunst tatsächlich verwirklichen ließe. Mit Hilfe einiger Unternehmer und Künstler brachte Schneider hochkarätige zeitgenössische Kunst in die Schaufenster der Hohe Straße. Und zwar direkt ins Blickfeld auch der Leute, die den Gang ins Museum oder die Galerie sonst scheuten.

Die spektakuläre Aktion "Aktuelle Kunst Hohe Straße Köln" verwandelte bis 1973 die Einkaufsstraße vorübergehend in ein "Museum auf Zeit". Diese Aktion gilt als Vorläufer aller heutigen Kunstmeilen mit Ausstellungen in den Geschäften der Einkaufsstraßen und Stadtvierteln.

Schneider war auch der erste, der in Deutschland Kunstvermittlung durch Sponsoren ermöglichte. Seit 1980 koordinierte er die Vergabe des Kunstpreises Glockengasse, des höchstdotierten deutschen Preises aus privater Hand, und konnte in der "Galerie Glockengasse 4711" in 25 Jahren über 200 Ausstellungen, vorwiegend namhafte Kölner Künstler, zeigen.

Daneben schaffen auch seine anderen Tätigkeiten zeitgenössischer Kunst ein Forum. Sei es die von ihm seit 1979 herausgegebene Zeitschrift "Kölner Skizzen", die einen Querschnitt durch die Kölner Künstlerschaft zeigt, seine Mitarbeit am luxuriösen Kunstmagazin "Kunst Köln" oder seine herausragenden Kunsteditionen.

Es war richtig was los!

Im Gespräch mit den Verantwortlichen von 4711.

Übrigens, oben links in der Ecke: Das ist der Kölner Rockmusiker und Künstler Winfried Bode, der an dem Abend auch fotografiert hat.

Viele waren gekommen. Auch Journalisten (z. B. Rüdiger Müller und Dr. Erika Müller), Arbeitskollegen und Familie natürlich auch.

Fotos: Michael Cremer, Jan. 1990